Verein Energiewende Muri-Gümligen

Mit vol­ler Son­nen­kraft vor­aus!

Die EVP Muri-Gümligen ist Grün­dungs­mit­glied des neuen Ver­eins.

 

Alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen unter https://energiewende-mg.ch/

Ich ermu­tige Sie, dem Ver­ein als Mit­glied bei­zu­tre­ten!

 

LoNa-Artikel vom 06. August 2020

Der wäh­rend des Corona-Lockdowns vir­tu­ell gegrün­dete Ver­ein «Ener­gie­wende Muri-Gümligen» hat seine Arbeit jetzt auch in der rea­len Welt auf­ge­nom­men. Mit ehr­gei­zi­gen und zukunfts­ori­en­tier­ten Zie­len soll die Ener­gie­wende in Muri und Güm­li­gen in Angriff genom­men wer­den.

Die Zukunft wird durch das Corona-Virus eben so wenig auf­ge­hal­ten wie die Ent­wick­lun­gen im Bereich der erneu­er­ba­ren Ener­gie. Doch die Schweiz hinkt im euro­päi­schen Ver­gleich hin­ter­her. Bei der Pho­to­vol­taik sind nicht nur die Län­der aus Süd­eu­ropa mit ihrer star­ken Son­nen­ein­strah­lung weit vor­aus. Auch Län­der mit ähn­li­chen geo­gra­fi­schen Gege­ben­hei­ten wie Öster­reich und Staa­ten mit deut­lich weni­ger Son­nen­ein­strah­lung wie Bel­gien oder Nie­der­lande pro­du­zie­ren wesent­lich mehr Son­nen­strom als die Schweiz. Einer­seits ist das den hohen Kos­ten hier­zu­lande geschul­det, ande­rer­seits aber auch poli­ti­schen Hür­den, wie zum Bei­spiel kom­pli­zier­ten Bewil­li­gungs­ver­fah­ren. Dabei sind die Vor­teile augen­fäl­lig: Die Pro­duk­ti­ons­kos­ten sind in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bei kei­nem Ener­gie­trä­ger so stark gesun­ken, wie bei der Pho­to­vol­taik. Und gleich­zei­tig hilft das aktu­elle Niedrigzins-Umfeld dabei, dass Solarstrom-Anlagen schnel­ler ren­tie­ren. Neuste Stu­dien rech­nen zudem vor, dass in der Pho­to­vol­taik kurz und mit­tel­fris­tig zahl­rei­che Jobs zur Ver­fü­gung ste­hen wer­den und gros­ses wirt­schaft­li­ches Poten­tial brach liegt. Auch darum ist in der Gemeinde Muri der Ver­ein Ener­gie­wende so breit abge­stützt. Neben den poli­ti­schen Par­teien (EVP, FDP, forum, Jung­frei­sin­nige, Grün­li­be­rale, Grüne und SP) und wei­te­ren Grün­dungs­part­nern (Mes­serli Kom­mu­ni­ka­tion, Refor­mierte Kirch­ge­meinde Muri-Gümligen, Dr. Paul Stein­mann und WWF Kan­ton Bern) sind auch die Gemein­de­be­triebe gbm sowie die Ber­ner Kan­to­nal­bank als stra­te­gi­sche Part­ner mit dabei. Der Ver­ein ist offen für wei­tere Mit­wir­kende und Part­ner. Arbeit des Ver­eins wird nun kon­kret. Wäh­rend des Corona-Lockdowns konnte der Ver­ein Ener­gie­wende nur im Hin­ter­grund arbei­ten, doch seit Ende Mai wird die Arbeit kon­kret. «Der Ver­ein ist sehr gut gestar­tet und wir freuen uns über das grosse Inter­esse von ver­schie­de­nen Sei­ten und an der Zusam­men­ar­beit, sowohl bei fach­li­chen Part­nern wie auch ins­be­son­dere beim stra­te­gi­schen Part­ner Gemein­de­be­triebe Muri», sagt Mit­in­iti­an­tin Gabriele Sie­gen­tha­ler Muinde vom forum. Bei einem ers­ten Work­shop wurde nun beschlos­sen, dass die Pho­to­vol­taik der erste Schwer­punkt der Arbeit ist. In Muri und Güm­li­gen sind gemäss einer Stu­die nur 1,4 Pro­zent der Dächer genutzt. Da gibt es viel Luft nach oben. Das ehr­gei­zige Ziel des Ver­eins: Ein Gemein­de­strom­netz mit 100 Pro­zent erneu­er­ba­rer Elek­tri­zi­tät, die finan­zi­ell ren­ta­bel und dezen­tral pro­du­ziert, gespei­chert und geteilt wird. Damit dies auch gesetz­lich mög­lich wird, hat der Ver­ein zusam­men mit den Gemein­de­be­trie­ben eine fun­dierte Ver­nehm­las­sungs­ein­gabe zur Revi­sion des Ener­gie­ge­set­zes gemacht: Die loka­len Net­ze­be­nen sol­len für den loka­len Strom­han­del geöff­net wer­den. Gleich­zei­tig sol­len bes­sere Rah­men­be­din­gun­gen für andere erneu­er­bare Ener­gien wie zum Bei­spiel die Fern­wärme geschaf­fen wer­den. Muri-Gümliger Son­nen­strom Inves­to­ren und Pro­du­zen­ten von Solar­strom brau­chen einen Absatz­markt. Bis die über­fäl­lige Öff­nung der loka­len Net­ze­be­nen kommt, will der Ver­ein mit geeig­ne­ten Part­nern einen vir­tu­el­len Strom­ver­bund* auf­bauen. Grün­dungs­mit­glied des Ver­eins «Ener­gie­wende Muri-Gümligen» Daniel Arn von der FDP sagt: «Wir freuen uns auf die künf­tige Zusam­men­ar­beit mit Unter­neh­men aus Muri und Güm­li­gen und sind gespannt, wie der Auf­ruf in den «Lokal-Nachrichten» vom 23. Juli an die Besit­zer von beste­hen­den Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen ankommt, bei der lau­fen­den Pilot­phase eines «ein- und aus­at­men­den» Strom­net­zes mit zu machen.» Mit der Nach­frage nach einem Muri-Gümliger Son­nen­strom­pro­dukt kann ein posi­ti­ver Kreis­lauf gestar­tet wer­den, die Kun­den hel­fen mit, dass in der Gemeinde wei­tere Solar­an­la­gen gebaut und ren­ta­bel betrie­ben wer­den. Und unab­hän­gig vom Bud­get wer­den alle in die solare Zukunft inves­tie­ren kön­nen. Eine wich­tige Rolle wird dabei die Qua­li­tät und die Zusam­men­ar­beit mit Unter­neh­men aus Muri und Güm­li­gen spie­len.

Peter Pflugs­haupt

* Vir­tu­ell ist der Ver­bund des­halb, weil die aktu­elle gesetz­li­che Rege­lung nur den direk­ten Ver­kauf der Her­kunfts­nach­weise für Muri-Gümliger Son­nen­strom erlaubt, wäh­rend der eigent­li­che Strom zwin­gend an die BKW zum vor­de­fi­nier­ten Preis ver­kauft wer­den muss und somit nur vir­tu­ell ver­kauft wer­den kann.